Wie begegnet man dem Schmerz? Wohin geht man, wenn die Seele weint, alte Wunden aufbrechen und tiefe Trauer einen erfasst...? Unberührte Natur, die Stille oder einsame Orte und Flecken? Was ist mit den leisen Tageszeiten wie der frühe Morgen oder die hereinbrechende Nacht? Das sind Momente, die ich schätze und die ich suche, um mich mit Gott zu besprechen, mich in seine Gegenwart zu begeben. IHN selber suche ich, um zu erfahren, wer ich bin. Um zu reflektieren, zu verarbeiten, loszulassen und wieder Neues zu entdecken. Einsamkeit, die der Seele gut tut, die heilt.
Blaise Pascal war ein französischer Mathematiker, Physiker, Literat, Philosoph und Erfinder der ersten mechanischen Rechenmaschine. Ein Naturwissentschaftler - im weitesten Sinne sind Ingenieure das auch - also sehr symphatisch, der Mann. Er schreibt:
"Ich bewundere die Kühnheit, mit der die Leute sich anmaßen, von Gott zu sprechen.
Wenn sie ihre Abhandlungen an die Gottlosen richten, beginnen sie das erste Kapitel damit, Gott zu beweisen aus den Werken der Natur...
Doch gibt gerade dies ihren Lesern Grund zu der Annahme, die Beweise unserer Religion seien sehr schwach...
Es ist eine bemerkenswerte Tatsache, dass kein Buch der Bibel jemals die Natur zu einem Gottesbeweis braucht."
Blaise Pascal
Ein anderer Text hat mich ebenfalls sehr berührt. Er stammt von C.S. LEWIS aus dem Buch: "Über den Schmerz", welches ich mir vor wenigen Wochen gekauft habe. Prof. Josef Pieper sagt über dieses Werk:
"Ich halte dieses Buch über den Schmerz nicht nur für das bedeutendste Werk von C.S. Lewis; vielmehr glaube ich, es dürfte schwer sein, in der gesamten philosophisch-theologischen Literatur unserer Zeit eine Schrift aufzutreiben, die so umfassend, klar, anschaulich, heiter und zugleich ernst von den für den Menschen wichtigen Dingen spricht."
"Hätte mich vor nicht allzu langer Zeit, als ich noch Atheist war, jemand gefragt: >Warum glaubst du nicht an Gott?<, so hätte ich etwa folgendes geantwortet: >Sieh dir das Universum an, in dem wir leben. Der weitaus größte Teil ist leerer raum, vollkommen dunkel und unvorstellbar kalt ... Im Vergleich zu diesem Raum gibt es nur eine verschwindend geringe Zahl von Lebewesen. Selbst wenn man wüßte, das diese ganz und gar glücklich wären, fällt es immer noch schwer zu glauben, Leben und Glück seien für die Kraft, welche das Universum gemacht hat, mehr als nur ein Nebenerfolg ... Doch wie sieht das Leben aus, solange es währt? Es ist so eingerichtet, dass alle Lebewesen einzig dadurch existieren, dass sie Jagd aufeinander machen ... Wenn du nun von mir verlangst, ich solle glauben, dies sei das Werk eines wohlwollenden und allmächtigen Geistes, so antworte ich: Alle Indizien sprechen dagegen ... <"
C.S. Lewis
Orte wie endlose Buchenwälder, weites Wattenmeer, unberührte Berglandschaften oder auch das unheimliche Moor ziehen mich an, wenn ich den Schmerz an die Hand nehme und ihn hinausführe an die Stellen, wo nichts und niemand meine Gedanken ablenken oder gefangen nehmen kann. Dort umgibt mich Stille, grenzenlose Weite und die Schönheit der Natur für eine Begegnung mit dem intelligenten und zugleich liebevollem Schöpfer dieses Universums, der auch mein Herz und meine Seele kennt. Besser, als ich es selber vermag.
Wie Clive Staples Lewis auch, habe ich mein Leben als Atheist seinerzeit zurückgelassen und weiß, das all das, was mich umgibt und mein Leben ausmacht; auch der Schmerz und die Trauer ebenso wie Freude und das größte Glück; unter seiner liebevollen Beobachtung steht. Und nicht selten greift er ein, lässt "zufällige" Dinge geschehen oder bringt mein aufgewühltes Herz zur Ruhe. Und so sind diese Fotos am Ende eines Tages an genau solchen Orten entstanden. Nach einer intensiven und bewegenden Zeit. Nicht mit einem hohen fotografischen Anspruch. Noch nicht mal mit dem Ziel, genau diese Fotoarbeiten anfertigen zu wollen. Nein, es sind einfach nur Bilder - frei aus der Hand und ganz spontan -, weil ich sie zum Glück mit dabei hatte - meine Kamera. ;-)
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